Individuelle Ästhetik ist ihre Marke
Stoffe, Formen und Farben – mit diesen drei Begriffen lässt sich der Facettenreichtum der Mode zwar erahnen jedoch niemals umfassend beschreiben. Weltmetropolen mutierten zu Werkstätten der Haute Couture. Große Namen faszinieren seit Generationen. Wer Exquisites liebt reist nach Paris, New York, London und neuerdings auch nach Nürnberg.
Eine junge, äußerst redegewandte junge Dame interpretiert das Trachtenkleid, besser bekannt als „Dirndl“, neu. Sie belässt dem bewährten Kleidungsstück das traditionelle Image, verleiht diesem aber durch neue Schnittvarianten und erfrischende Farben eine faszinierend neue Linie, die von jeder Damengeneration nahezu euphorisch angenommen wird. Die Entstehung eines Kleides oder Accessoires bedeutet für Marion Wörlein weitaus mehr als nur „Arbeit“. Mit viel Fantasie und Hingabe entwirft sie jedes ihrer anmutigen Gewänder. Auch die Wahl der Stoffe lässt sich als wohlüberlegte Entscheidung bezeichnen. Die Freude der Trägerin an ihrer neuen Robe soll sich zu einer gelebten Langzeitbeziehung entwickeln. Das wünscht sich die sympathische Nürnbergerin bei jeder ihrer Kreationen. Nachhaltigkeit lässt sich als Devise ihres Schaffens mit Fug und Recht anführen. Eine weitere wichtige Tatsache ist neben dem Design die Fertigung, die in Maronis Werkstatt mit viel Liebe zum Detail umgesetzt wird. Apropos Maroni: Das ist die sympathische Trademark, die Marion Wörleins Kollektion repräsentiert. Jedes Kleid ist gediegene Handarbeit und von Stangenware, die womöglich aus Billiglohnländern kommt, weit entfernt.
Wie entsteht nun ein Dirndl, das von der Meisterin mit viel Herzblut entworfen und geschneidert wird? „Jedes meiner Kleider entsteht in meinem Atelier. Ich schneide mustergerecht. Jedes Muster trifft auf das andere. Im Gegensatz zur Massenfertigung gehe ich mit dem Stoff teilweise verschwenderisch um, nur um ein einheitliches Musterbild von meinem Musterbild zu bekommen. Meine beste Schneiderin verarbeitet das Dirndl dann auf den Millimeter genau. Ähnlich wie bei der Couture. Die Veredelung übernehme ich wieder persönlich bei mir im Atelier zu Hause, da werden dann die Knöpfe, auch fast alles Einzelstücke, die ich auf meinen Reisen sammle, angebracht. Haken, Ösen und teilweise auch von mir umgearbeitete Schmuckstücke nehme ich dazu her. Meine Etiketten werden auch selbst von Hand beschriftet, hier gibt es immer eine kleine Geschichte zu meinem Dirndl dazu,“ beschreibt die Dame humorvoll das Werden eines ihrer tragbaren Kostbarkeiten.
Auf die Frage ob Fantasie ein wesentlicher Aspekt ihrer Arbeit sei, lächelt die launige Lady: „Fantasie ist schon wichtig, allerdings muss man ja auch darauf achten, dass die Kreationen verkaufbar sind. Hier denke ich könnte man sich noch viel mehr austoben, wenn nicht letztendlich auch die Vermarktung so wichtig wäre.“ Die rhetorische Eloquenz der charmanten Blondine beeindruckt ungemein, denn sie präsentiert ihre Werke authentisch und ihre Kundinnen besuchen sie immer wieder gerne. Der Wohlfühlfaktor in Marions Atelier ist groß, man will bleiben und die Vielfalt der teilweise atemberaubenden Kreationen visuell ausgiebig genießen. Viele der Damen deren Herzen bei jedem Modell höher schlagen, haben die Qual der Wahl. Maroni Dirndl ist auf dem Weg zu einer Trademark zu werden, die für Qualität und Nachhaltigkeit steht. Die Sympathie für die sympathische Modeschöpferin steigt stetig. Die Gedanken formulieren allmählich den Satz „Die besten Modeschöpferin im deutschsprachigen Raum...“ Frau Wörlein verdreht kurz die Augen und grinst. „Ich steh doch noch am Anfang. Was ich erreichen möchte? Ich möchte mich in Bayern und Deutschland etablieren und meinen Markt in die Schweiz ausweiten,“ meint die Schöpferin einzigartiger Kleider kurz und bündig.
Das spannende Leben einer Modeschöpferin stand bei der Meisterin mit Nadel und Zwirn nicht am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn. Der trockene Alltagstrott in einem Büro stand am Anfang ihrer Tätigkeit. Geschickte Hände, Fantasie und die Liebe zu gediegener Kleidung motivierten die attraktive Nürnbergerin ihre eigenen Modelle zu nähen. Immer Freundinnen bewunderten die außergewöhnliche Schnittführung sowie Wahl der verarbeiteten Stoffe. Die jungen Frauen wollten auch chic sein und orderten bei ihrer Marion das eine oder andere Kleid. Der Erfolg ihrer Entwürfe und Kreationen leiteten den Berufswechsel ein. Welches Geheimnis steckt hinter den Kollektionen, die von der elitären Damenwelt in vielen Städten Bayerns mit Begeisterung getragen wir? „Die Ideen kommen mir, wenn ich die Stoffe sehe. Zumeist kaufe ich ja überall, wo ich auf Reisen bin ein. Noch so kleine Geschäfte werden von mir durchstöbert. Am liebsten kaufe ich aber in St. Gallen bei Jakob Schläpfer, die auch für die Couture fertigen,“ weiß die Modeschöpferin zu berichten, die es ärgert was so alles als „Dirndl“ angeboten wird.
Die Wahl der richtigen Materialien ist einer der wichtigsten Kriterien für die Entstehung eines qualitativ hochwertigen Kleides dieser Art. „Ich verarbeite nahezu alles, liebe Seide. Am liebsten sind meinen Kundinnen aber traumhafte Microfasern, pflegeleicht und unkompliziert beim Tragen. Die Schürzen sind meistens aus Spitze oder Seide,“ schildert die Meisterin und ihre Augen leuchten vor Begeisterung. Man merkt es ihr wie viel Freude es ihr bereitet ein neues Dirndl zu schneidern. Auch der Hang zum Ausgefallenen fehlt der fantasiebegabten Künstlerin, der es immer wieder gelingt die Damen aber auch die Herrn mit ihren Kreationen zu begeistern, nicht. „Das „schrägste“ Dirndl ist mein Nürnberg Dirndl. Dies habe ich mit Handarbeit selbst bestickt. Es ziert das große Nürnberger Stadtwappen, welches nur dem Oberbürgermeister vorenthalten ist. Ich habe von der Stadt Nürnberg aber die Genehmigung bekommen, es in abgewandelter Form auf mein eigenes Nürnberg Dirndl anzubringen,“ schildert die Virtuosin, die einen neuen, ja sinnlichen Stil in dieser Moderichtung begründet hat. Ein Besuch in Marion Wörleins Atelier lässt sich als leidenschaftliches Erlebnis für modeaffine Persönlichkeiten bezeichnen. Der Weg nach Nürnberg ist aus dieser Perspektive nicht weit.
maroni dirndl Großreuther Straße 128 90425 Nürnberg Telefon: +49 (0)170/ 877 92 61 www.maronidirndl.de Termine nur nach Vereinbarung
FOTOS: Maroni Dirndl, Walter Jeschke