Wiens einziges Motorradmuseum
Die Freiheit auf 2 Rädern hat seit der Erfindung dieser Fahrzeugart Generationen begeistert. In der Erlgasse 35 im 12. Wiener Gemeindebezirk laden Alexander Wolfsberger und sein Sohn Christian auf eine Zeitreise in leider längst vergangene „Motorradzeiten“ ein.
Die Freiheit auf 2 Rädern hat seit der Erfindung dieser Fahrzeugart Generationen begeistert. In der Erlgasse 35 im 12. Wiener Gemeindebezirk laden Alexander Wolfsberger und sein Sohn Christian auf eine Zeitreise in leider längst vergangene „Motorradzeiten“ ein. Klassiker der Marken Puch, Lohner, Adler, Zündapp oder auch die legendäre Vespa 150 VBB faszinieren junge ebenso wie reife „Biker“ gleichermaßen. Bei so manchem dieser Exponate werden Jugenderinnerungen wach. . . .wie die Wochenendausflüge mit der Jugendliebe und späteren Ehefrau auf dem Sozius. So manch verklärter Blick eines gesetzteren Herrn, der sekundenlang vor dem einen oder anderen Unikat sinniert, verrät wie sehr alte Motorräder die Besucher begeistern. Doch wie hat alles begonnen, als von einem Museum noch lange keine Rede war ?
„Als wir im Jahre 2000 mit der Restaurierung des ersten Motorrades begannen, dachten wir gar nicht daran eine Sammlung aufzubauen,“ reminisziert Alexander Wolfsberger. Durch die hingebungsvolle Arbeit an den alten Zweirädern wuchs die Liebe zu den „Geräten“ immer stärker. „Einige Bekannte und Freunde überließen uns ihre „Scheunenfunde“, die mit viel Engagement wieder fahrbereit gemacht wurden,“ weiß Christian Wolfsberger zu berichten. Viele der Motorräder, Motorroller und Mopeds konnten als historisch wertvoll bezeichnet werden, wie beispielsweise eine Standard BT 500, Baujahr 1932 oder das Motorfahrrad Wanderer Type 11, welches bereits 1934 auf deutschen und österreichischen Straßen unterwegs war. Mit der Zeit kamen immer mehr Maschinen hinzu, sodass die Lagermöglichkeiten bald erschöpft waren. Schließlich wurden größere Räumlichkeiten in Meidling gefunden in denen die Vielzahl der Gefährte zunächst abgestellt werden konnten. Die Sammelleidenschaft wuchs und die Idee ein Museum zu gründen nahm schließlich konkrete Formen an. Am 6. Mai 2006 war es schließlich soweit, das private Motorradmuseum „Motorrolldie“ öffnete seine Pforten. Dort ist nicht nur eine feine Auswahl an „heißen Öfen“ die zwischen 1932 und 1980 gebaut wurden zu bewundern, sondern auch andere Accessoires wie Tonbandgeräte, Radios, Plattenspieler und Fotoapparate, die aus einer Ära stammen in der sich Österreich als wirtschaftlich und sozial stabiles Land in Europa behauptete. Was waren das noch für Zeiten, als man noch mit der Vespa nach Italien auf Urlaub fuhr und dort in einer Tanzbar am Meere zu Rocco Granats „Marina, Marina“ tanzte. Damals boten auch eine Vielzahl an österreichischen Zweiradherstellern, wie Puch, Lohner, die Halleiner Motorenwerke oder KTM verschiedene Modelle zwischen 50 und 500 Kubikzentimeter Hubraumstärke an, die bis in die 1990er Jahre das Straßenbild in Österreichs Städten und vor allem in den ländlichen Regionen prägten.
Der Großteil, jener im Motorradmuseum präsentierten Fahrzeuge ist zum Verkehr zugelassen und wird auch regelmäßig gefahren. Um die liebevolle Pflege der Klassiker auf zwei Rädern kümmert sich Christian Wolfsberger. „Für die Motorräder, Roller und Mopeds ist es sehr wichtig, dass sie regelmäßig bewegt werden. Damit halten wir sie „fit“ und viele Zweiradliebhaber schätzen es sehr, wenn sie unsere rollenden Kostbarkeiten in Aktion sehen,“ begründet der Museumsleiter die Notwendigkeit die „Bikes“ der verschiedenen Baujahre in fahrbereitem Zustand zu erhalten. Vater Alexander und Sohn Christian Wolfsberger bieten neben dem normalen Museumsbesuch auf Anfrage auch weitere Attraktionen an, wie Museumsführungen für Gruppen, Vereine, Klubs und Schulklassen. Auch Fotoshootings mit den Ausstellungsstücken, ein Oldtimer Corso bei Veranstaltungen oder der Verleih bestimmter Fahrzeuge für Filmproduktionen ist möglich.
Der Besuch des Museums ist ein spannender Ausflug in das analoge Zeitalter, als noch Zelluloid und Vinyl als „Datenträger“ dienten und man noch Liebesbriefe auf ein Blatt Papier schrieb und ausreichend frankiert in den Postkasten warf. Geduld gehörte damals mehr zum Alltag als heute. Als dann der Briefträger den Antwortbrief ausfolgte, so schlug das Herz der Empfänger vor Aufregung bis zum Hals, ehe die Zeilen des Glücks und manchmal auch jene der Verzweiflung zur Kenntnis genommen wurden. Mit einem Besuch im Museum „Motorrolldie“ lässt sich die Geschichte der individuellen Fortbewegung sehr ausführlich studieren. Weitere Informationen: Motorrolldie, privates Motorradmuseum Erlgasse 35 1120 Wien Ansprechpartner: Alexander und Christian Wolfsberger Mobil: +43 (0) 664 430 06 09 +43 (0) 664 325 66 19 e-mail: office@motorrolldie.at Internet: www-motorrolldie.at Öffnungszeiten nach telefonischer Vereinbarung oder jeden ersten Donnerstag im Monat von 18:00-20:00 Uhr